Warum weinen Babys?
Stellen Sie sich vor, wie sich das Baby fühlt: Noch vor kurzem war es im Mutterleib. Es war immer schön warm da. Das Baby war mollig eingebettet in der
Gebärmutter und schaukelte permanent hin und her.
Es hörte ständig ein beruhigendes, rauschendes
Geräusch sowie gedämpfte Stimmen von aussen.
Nun ist es auf der Welt. Es ist getrennt von der Mutter. Es muss die Temperatur selbständig regeln und unterliegt der Schwerkraft. Es kann sich kaum noch bewegen. Die Arme und Beinchen stossen nicht mehr an Grenzen, sondern rudern im Ungewissen umher.
Es ist sehr laut und das beruhigende sch-sch-sch des Blutes fehlt.
Als zusätzlicher Stressfaktor erlebt das Baby nun zum ersten Mal Hunger und Durst. Im Bauch war das Essen und Trinken nicht nötig bzw. immer vorhanden.
Um zum Beispiel ruhig schlafen zu können, sucht das Baby seine früheren Bedingungen. Wärme,
Geborgenheit, den Wiegerhythmus der Mutter und die vertrauten Geräusche. Fehlen diese Bedingungen fühlt sich das Baby unwohl und schreit.
Babys haben keine andere Kommunikationsmöglichkeit ausser weinen. Unser Körper ist darauf programmiert, dass wir darauf reagieren MÜSSEN. Wir sind biologisch konditioniert, die Bedürfnisse des Babys befriedigen zu müssen.
Als Eltern müssen wir erst lernen, die nonverbalen Zeichen des Babys zu lesen. Der Elterninstinkt ist zwar da, aber wir müssen erst vertrauen in ihn fassen.
Zudem ist jedes Baby eine eigenständige Persönlichkeit, die sich individuell ausdrückt. Mutter, Vater und Baby müssen sich zuerst gegenseitig kennen lernen.
Warum weinen einige Babys mehr als andere?
Laut verschiedenen Quellen sind die genauen Ursachen des unstillbaren Schreiens bis heute nicht abschliessend geklärt.
Es wird angenommen, dass Schreibabys Schwierigkeiten haben, sich ihrem Entwicklungsstand entsprechend zu regulieren und zu beruhigen.
Auch wird vermutet, dass Schreibabys sensibler sind als Babys im selben Alter, d.h. mehr Eindrücke aus ihrer Umwelt aufnehmen und im Anschluss Mühe haben, diese Reize zu verarbeiten.
Fachleute sprechen darum von Frühkindlicher Regulationsstörung. Schreibabys haben typischerweise Mühe "abzuschalten" und in den Schlaf zu finden. Diese Babys leiden unter Schlafmangel und sind übermüdet - was wiederum zu vermehrtem Schreien führt.
Quellen/Links:
https://www.kinderaerzte-im
netz.de/krankheiten/schreibaby-regulationsstoerung-veraltet-dreimonatskoliken/ursachen/
Frühe Kindheit 0 - 3 Jahre
Cierpka Manfred (Hrsg.), Springer-Verlag,