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Koliken

Kolik ist ein weit verbreiteter Begriff und kennzeichnet das Verhalten eines Babys, das scheinbar Bauchweh hat. Das Baby schreit, jammert, quengelt und ist schlecht zu beruhigen. Es zieht die Beinchen an, streckt sich wieder, ballt die Fäustchen, hat Blähungen, und sein Bauch rumpelt.
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Gemäss Dr. Bensels Buch „Was sagt mir mein Baby, wenn es schreit?“ und vielen weiteren Artikeln und Büchern sind Bauchschmerzen oder Blähungen in den seltensten Fällen die tatsächliche Ursache für dieses Verhalten.

 

Sheila Kitzinger schreibt z.B. in ihrem Buch „Wenn mein Baby weint“, dass bereits in den 60er Jahren Untersuchungen gezeigt haben, dass Probleme im Verdauungstrakt nicht der Grund für das Schreien der Babys sind.

 

Oft ist es so, dass das Baby schreit, dabei Luft schluckt und dadurch Blähungen bekommt. Die Winde sind also nicht die Ursache, sondern die Folge des Schreiens. Es gibt allerdings keine eindeutige Ursache für dieses Verhalten. 

 

Es gibt folgende Thesen dazu:

 

  • Unreife des Darmsystems

  • Unverträglichkeit eines Nahrungsmittels

  • Kiss-Syndrom

  • Baby schreit aus einem anderen Grund, schluckt dabei Luft und hat dann Bauchweh

  • Rauch in der Wohnung 

  • Emotionales kann nicht richtig verarbeitet werden.

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Unverträglichkeit eines Nahrungsmittels

Hier eine kurze Zusammenfassung über den Unterschied der Milchzucker-Intoleranz und der Milcheiweiss-Allergie. Genauere Informationen erhalten Sie sicherlich von ihrem Kinderarzt:

 

Milchzucker-Unverdaulichkeit bzw. 
Unverträglichkeit/Laktoseintoleranz

Laktose ist ein Bestandteil von Milch und Milchprodukten. Es ist zuständig für den süssen Geschmack der Milch. Damit die Laktose verdaut werden kann, muss im Darm Laktase vorhanden sein. Fehlt dieses Molekül im Darm kann der Milchzucker (Laktose) nicht verdaut werden. Die Laktose wird dann im Dickdarm durch Bakterien zu organischen Säuren und Gasen abgebaut und zieht reichlich Wasser an. Es kommt zu Durchfällen und Blähungen. Bei einem Baby würde man eine Laktoseintolerant bzw. einen Laktasemangel schon bei der Ernährung mit Muttermilch bemerken. Es hätte heftige Durchfälle. Der Laktasemangel kann ein Erbfehler sein oder die Folge einer Darmkrankheit (eher im Erwachsenenalter).

 

Milcheiweiss-Allergie

Allergien liegen einem immunologischen Mechanismus zu Grunde. Das Abwehrsystem bildet fälschlicherweise Antikörper gegen ein Nahrungsmittel. Diese Antikörper können im Blut gemessen werden. Allergien selbst sind nicht angeboren, sie werden ‚erworben‘. Die Veranlagung zu Allergien kann jedoch vererbt werden. Die Kuhmilch-Allergie ist eine der häufigsten Allergien, die im Säuglingsalter erworben wird. Die Symptome zeigen sich auf der Haut (Ausschlag, Rötungen, Schwellungen, …), den Atmungstrakten (wässriger Schnupfen, Niesen, Husten, Atemnot, …) oder im Verdauungstrakt (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, …).

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Quellen:

www.diabetesgesellschaft.ch

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Stillen

  • Stillposition mit einer Stillberaterin überprüfen

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  • Vielleicht schluckt das Baby zu schnell zu viel Milch. Baby nach dem ersten Ansetzten nochmals lösen, bis die Milch nicht mehr so spritzt. Oder Stillposition ändern; sich etwas nach hinten lehnen und das Baby senkrecht auf den Bauch legen, die Milch fliesst dann langsamer, da sie nach oben fliessen muss.

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  • Seite nicht zu früh wechseln, da zu Beginn die dünne, milchzuckerhaltige Milch fliesst, und erst dann die dickere, sättigendere Milch folgt.

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  • Vielleicht reagiert das Baby auf ein Nahrungsmittel, das die Mutter gegessen hat. Lassen Sie das verdächtigte Nahrungsmittel für zwei Woche weg. Verbessert sich die Situation? Um den Effekt nochmals zu testen, können Sie das Lebensmittel wieder essen und die Reaktion ihres Babys beobachten.

 

Siehe auch Thema Stillen

 

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Schoppen

  • Wechsel des Produktes bringt nicht immer den gewünschten Erfolg

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  • Bei Kuhmilchunverträglichkeit oder anderen Allergien in der Familie sollte auf hypoallergene Nahrung umgestellt werden.

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  • Vielleicht ist das Saugloch zu gross. Das Kind bekommt dann zu schnell zu viel Milch.

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Was Ihrem Baby noch helfen könnte:

  • Fliegergriff

  • "Velofahren" mit den Beinchen des Babys

  • Chriesisteinseckli

  • Fencheltee. Bei Flaschenkindern Milch mit Fencheltee anmachen

  • Warmes Bad

  • Babymassage. Das lindert nicht nur allfällige Bauchschmerzen, sondern beruhigt und fördert die Bindung zwischen Eltern und Kind.

  • Bauch mit Föhn wärmen (Achtung: immer eigene Hand auf Babys Bauch halten, um die Temperatur zu kontrollieren, damit sich das Baby nicht verbrennt!)

  • Unter Beobachtung, und wenn das Baby wach ist, kann es auch mal auf dem Bauch liegen.

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Mögliche Therapien:

Kinesiologie

Osteopathie

Homöopathie

Manualtherapie bei Kiss-Syndrom

Babytherapie

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Quellen/Links

www.familienhandbuch.de
www.babyzimmer.de

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